„Namibia Exkursion“ Sommersemester 2022
Vom 04.09.2022 bis zum 25.09.2022 führte die LMU München unter der Leitung von Dr. Thomas Kunzman und Prof. Peter Schaaf die Petrologische Exkursion Namibia durch.
Route und Stationen der Exkursion
Die Exkursion startete in Windhoek und führte zunächst nordwärts über die Tsumeb Mine und den Ethosha Nationalpark bis an die Grenze zu Angola zu den Epupa Falls. Auf dem Rückweg südwärts passierte die Gruppe Palmwag, Doros und den Messum Krater, bevor sie Swakopmund erreichte. Anschließend standen die Inselberge Spitzkoppe und Erongo auf dem Programm. Den Abschluss bildeten der Tsaobis Nature Park, Rostock und Solitäre, bevor die Route durch die Namib-Wüste zurück nach Windhoek führte.
Geologie Namibias – Ein Überblick
Namibia verfügt über eine geologische Geschichte von etwa 2,6 Milliarden Jahren (Ga). Die ältesten aufgeschlossenen Gesteine, der Epupa Metamorphit-Komplex, entstanden während der Orogenese zwischen dem Kongo und dem Kalahari Kraton vor 2,6 bis 1,8 Ga. Während der Kibara Orogenese und der Bildung des Superkontinents Rodinia wurden die Kratone und ihre Sedimente metamorph überprägt. Später, vor etwa 900 Millionen Jahren (Ma), bildete sich das Damara-Meer zwischen den Kratonen. Die Damara-Sequenz vor 750-460 Ma markiert die Schließung des Damara Meeres und die Bildung des Damara Belt durch die Kollision mit anderen Kontinenten, was zur Entstehung von Gondwana führte.
Die Karoo-Zeit und die Entstehung der Landschaft
Mit Gondwanas Wanderung durch verschiedene Klimazonen entstanden die Ablagerungen der Karoo Supergroup, einschließlich der Dwyka-Vereisung, als Gondwana den Südpol überquerte. Die weitere Norddrift führte zu glazialfluviatilen Ablagerungsbedingungen und schuf die Dwyka-Gruppe und die Ecca-Group. Die Hebung des Westrandes von Namibia formte die große Randstufe, die heute die Küstenlinie markiert. Im Tertiär entstand die Kalahari-Gruppe, begleitet von starken Abtragungsprozessen, die die roten Dünen der Namib bildeten. Seit etwa 5 Millionen Jahren (Ma) hat sich das Klima in Namibia kaum verändert, was zur Bildung der Namib-Group und anhaltender Dünenbildung führte.
Diese kontinuierliche Erosion hinterließ Diskordanzen in der gesamten Abfolge der Gesteinsschichten und prägt bis heute die geologische Vielfalt Namibias.
Quellen: Grünert, 1999; Schlüter, 2008; Schneider, 2008.