Hochwasserlage im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen: Ein Überblick
Der Landkreis Neuburg-Schrobenhausen erlebte an einem Wochenende im Juni 2024 eine der schlimmsten Hochwasserkatastrophen seiner Geschichte. Bereits am Samstag war die Lage angespannt, und die Ereignisse entwickelten sich rasant.
Die Ereignisse am Samstag
Am Samstag wurden die Bewohner des Altenheims St. Georg evakuiert, da die Hochwassergefahr stark zunahm. Das Landratsamt rief dringend freiwillige Helfer mit Pflegekenntnissen zur Unterstützung auf, da viele Pflegekräfte selbst vom Hochwasser betroffen waren. Auch andere Freiwillige wurden gebeten, zu helfen. Eine Rückkehr in die betroffenen Wohnhäuser war nicht möglich. Die Evakuierung der Bewohner in Schrobenhausen und Mühlried lief weiter, während die Donau im Ortsteil Straß/Moos über die Ufer trat.
Fortsetzung der Einsätze am Sonntag
Am Sonntag wurden die Hochwassereinsätze mit unverminderter Intensität fortgesetzt. Obwohl die Pegelstände in Schrobenhausen leicht zurückgingen, blieb die Lage kritisch. Aufgrund der anhaltenden Überflutungen wurde der Katastrophenfall ausgerufen. Die Donau erreichte bald die höchste Meldestufe 4. Der Schwerpunkt lag weiterhin auf der Evakuierung des Altenheims St. Georg, wo noch 40 Bewohner auf den Transport warteten. Die Stromversorgung war in vielen Gebieten beeinträchtigt. Insgesamt waren 540 Einsatzkräfte aus verschiedenen Organisationen im gesamten Landkreis aktiv.
Am Abend desselben Tages erreichte das Hochwasser historische Höchststände und traf die Region schwer. Hunderte Helfer waren im Einsatz, um das Schlimmste zu verhindern, Menschen zu evakuieren und Sandsäcke zu schichten. Viele Straßen im Paartal waren unpassierbar, was zu erheblichen Verkehrsbehinderungen führte. Autofahrer mussten mit langen Umwegen rechnen.
Stabilisierung am Montag
Die Nacht von Sonntag auf Montag brachte etwas Stabilität. Am Montagmorgen gingen die Pegelstände der Paar leicht zurück, während die Donau Meldestufe 4 erreicht hatte. In der Innenstadt von Schrobenhausen begann das Abpumpen des Wassers, doch die Anweisung, dies nicht selbstständig zu tun, blieb bestehen. Im nördlichen Landkreis war die Situation stabil, und die Einsatzkräfte koordinierten die Maßnahmen in den betroffenen Orten.
Am Vormittag des Montags war die Stromversorgung in der Region weiterhin stark beeinträchtigt. Das Bayernwerk warnte vor den Gefahren in überfluteten Bereichen und bat die Betroffenen um besondere Vorsicht. Am Nachmittag blieb die Lage in Schrobenhausen belastend, obwohl die Pegelstände leicht gesunken waren. Der Paar-Pegel lag bei 3,36 Metern, einem der höchsten jemals gemessenen Werte. Die Einsatzkräfte vom Technischen Hilfswerk, den Feuerwehren und zahlreiche Freiwillige arbeiteten unermüdlich daran, die Situation in den Griff zu bekommen. Der Stromausfall hielt in einigen Bereichen an, und die Belastung für alle Beteiligten war enorm.
Am Montagabend gingen die Fluten langsam zurück, doch das Chaos blieb. Viele Menschen befanden sich noch immer in Notunterkünften und hatten kaum mehr als das, was sie am Leib trugen. Die Evakuierung des Altenheims St. Georg war traumatisch, und die Bewohner versuchten, ihr Hab und Gut zu retten. Die Solidarität und der Zusammenhalt in der Bevölkerung waren jedoch beeindruckend. Die Hochwassersituation hatte sich in weiten Teilen beruhigt, doch der Pegelstand in Mühlried blieb auf Rekordniveau. Spätabends berichtete das Landratsamt, dass in Schrobenhausen fleißig aufgeräumt wurde. Der Paar-Pegel war auf das Niveau des Jahrhunderthochwassers von 1994 gesunken, blieb aber über 3,3 Metern.
Die Rolle der Meteorologen und des Feuerwehrverbands
Am Dienstagmorgen bestätigten Meteorologen, dass die Niederschläge der letzten Tage historische Ausmaße erreicht hatten. Es handelte sich um Jahrhundert-Niederschläge, die an einigen Stationen in Süddeutschland gemessen wurden. Diese extremen Regenmengen hatten die Situation zusätzlich verschärft. Der Landesfeuerwehrverband betonte, dass der Hochwassereinsatz in diesem Ausmaß einzigartig sei. Die Einsatzkräfte waren rund um die Uhr gefordert, um die Schäden zu minimieren. Der Verbandschef hob hervor, dass die Belastung für die Helfer enorm sei, doch das gut organisierte System der Ablösung in Bayern helfe, die Kräfte zu schonen. Spezialfähigkeiten würden weiterhin benötigt, insbesondere im Umgang mit Öl aus überfluteten Heizungskellern.
Zusammenhalt und Gemeinschaftssinn
Diese Tage haben gezeigt, dass die Menschen in Neuburg-Schrobenhausen in Zeiten der Not zusammenhalten. Trotz der Herausforderungen und Verluste ist der Gemeinschaftssinn ungebrochen, und die Einsatzkräfte arbeiten unermüdlich daran, die Situation zu bewältigen und das Leben in der Region wieder in geordnete Bahnen zu lenken (Quelle: Donaukurier).